Folge 6 führt an die 14.500 Kilometer lange Küste Chinas. Die ist voller Gegensätze, futuristische moderne Städte wechseln sich mit alten Dörfern mit Seegrasdächern, uralten Reisterassen und Sümpfen ab, in denen seltene Tiere leben. Jedes Jahr ziehen die bedrohten Mandschuren-Kraniche von ihren nördlichen Brutplätzen bis in ihre Winterquartiere nahe Shanghai. In den letzten Salzsümpfen Chinas konnte der bereits ausgestorbene Davidshirsch wieder angesiedelt werden. Das ging nur, weil eine kleine Herde der wasserliebenden Hirsche im 19. Jahrhundert nach England gebracht wurde. Die Nachkommen dieser Herde sind in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt. Die Küstengewässer Chinas sind gefährliche Gewässer, über die immer wieder Wirbelstürme fegen können. Die Hafenmetropole Hongkong verdankt ihren Aufstieg den gut geschützten Ankerplätzen. Ganz in der Nähe des dicht besiedelten Handelszentrums liegt überraschenderweise Chinas Hauptschutzgebiet für Vögel. Hier finden zahlreiche tropische Zugvögel Schutz, zum Beispiel der Schwarzstirnlöffler. Auch der gut geschützte Weiße Delphin findet sich hier. Vor Hongkong liegt das Südchinesische Meer – von Inseln und Korallenriffen übersät. In Landnähe sind die meisten Riffs zerstört und überfischt. Doch nun gibt es Bemühungen, die Mangrovenwälder und Fischbestände zu schützen. Die Probleme Chinas sind allen Ländern bekannt: der wachsende Druck auf Rohstoffe, Umwelt und Lebensräume. Doch nirgendwo spielen sie sich in einem so großen Maßstab ab. Der Weg, den China einschlägt, wird nicht nur die Chinesen und ihre Umwelt beeinflussen, sondern den Rest der Welt.