Moderne Großstadtfilme erzählen oftmals von einem (mehr oder weniger) normalen Tag eines seiner vielen Bewohner, die im Metropoloen-Alltag oft der Anonymität zum Opfer fallen. Sobo Swobodnik verfolgt mit seinem Dokumentarfilm „Lebe schon lange hier“ hingegen einen gänzlich anderen Ansatz: Es geht nämlich nicht etwa einen Tag lang quer durch Berlin, wo ein Schwerenöter an den ikonischsten Locations der Hauptstadt vorbeischlendert, stattdessen gibt es lediglich eine Straßenkreuzung zu sehen - und alles, was sich hier in einem Jahr so abspielt. Dabei ergänzt sich die Außenwelt, das Getümmel auf der Straße, der fallende Schnee, Polizeieinsätze und parkende Autos stets mit der Innenwelt, einer Geräuschkulisse, die eine Wohnung Tag für Tag erfüllt - von Gesprächsfetzen über Radiomeldungen bis hin zum Anrufbeantworter. Erzählt von Schauspieler Clemens Schick und begleitet von der Musik von Till Mertens.